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25. Juni 2008 - Nun müssen die Wiener Kindergärten, auf deren PCs bereits seit einigen Jahren das Betriebssystem Linux (Wienux) läuft, wieder auf Microsoft umgerüstet werden, weil eine „Sprachförderlösung“ nicht unter Linux läuft.

720 PCs sind von dieser Migration betroffen. „Die Umstellung der Kindergarten-Rechner der Magistratsabteilung 10 kostet rund 105.000 Euro“, berichtet ORF futurezone. Abgesehen von den Kosten (145 Euro pro PC) stellt sich die Frage:

Wozu brauchen vier- bis fünfjährige Kinder eine Sprachsoftware?

Wenn uns vierzig- bis fünzigjährigen Deppen jemand eine Sprachsoftware anbietet, so werden wir uns wohl allzu gerne überreden lassen, ein paar hundert Euro auszugeben, wenn uns nur die Software das mühsame Pauken erleichtert.

Aber Kindergartenkinder? Egal aus welchen Ländern sie nach Österreich gelangt sind, viele unter ihnen sicher sozial am Rande angesiedelt, aber ein Privileg haben alle diese Migranten-Kinder: Sie lernen spielend, in der Gemeinschaft mit anderen Kindern und im täglichen, pädagogischen Umgang mit den Kindergärtnerinnen unsere Sprache. Dass man für diesen ganz natürlichen Lernprozess nun plötzlich eine Sprachsoftware braucht – das ist der eigentliche Skandal.

Migration für Migranten – das ist Integration auf Wienuxerisch.

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