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Wien, 26.Juni 2008 - Der dänische Künstler Jens Galschiot hat sich zum Ziel gesetzt, während der Olympischen Spiele (8. bis 24. August 2008 in Peking / Beijing) auf Menschenrechtsverletzungen in China hinzuweisen. Und das soll einfach durch den Einsatz der Farbe Orange passieren. "Die Farbe Orange ist Rot, das mit Hilfe von Gelb humaner gemacht worden ist", sagte Wassily Kandinsky. der Kunstraum hat sich spontan entschieden, das Projekt zu unterstützen und wird seine Sommerausstellung dem Thema TheColorOrange.net widmen. Jens Galschiot nimmt mit zwei Skulpturen an der Gruppenausstellung teil. Die Ausstellung läuft vom 1. Juli bis 31. August 2008. der Kunstraum in den Ringstrassen Galerien, Kärntnerring 9-13, 1010 Wien.

Chinas Farbe ist das Rot. Galschiot will die humanen Kräfte mit der Farbe Orange unterstützen. Die Wahl der Farbe Orange ist jedoch auch inspiriert von der Gefangenenkleidung von Guantanamo, den Mönchen in Tibet und Burma u.a.m. Keine politische oder religiöse Organisation kann das Projekt für sich allein in Anspruch nehmen. Durch die Teilnahme am Projekt zeigt man nur, dass man den Kampf für die Menschenrechte in China unterstützt“, betont Galschiot und erläutert den Hintergrund des Projekts: „Die Regierung will perfekte Hochglanz-Spiele durchführen, die China gegenüber Milliarden von Fernsehzuschauern als moderne, reibungslos funktionierende Gesellschaft präsentieren sollen. Man wird alles tun, um Kritik vor laufender Kamera zu vermeiden. Die Benutzung der Farbe Orange jedoch kann die strenge Zensur unterlaufen und etwas Wermut in den Propaganda-Becher des Regimes träufeln. Gleichzeitig bekommen Millionen unterdrückter Chinesen während der Olympischen Spiele 2008 eine Stimme.“

Hubert Thurnhofer, Leiter des Kunstraums, will mit der Ausstellung in seiner Galerie aber nicht nur mit dem Finger nach China zeigen, sondern auch auf Menschenrechtsverletzungen im eigenen Land aufmerksam machen. So forderte Amnesty Österreich kürzlich, dass Arigona Zogaj ihrer Familie gemäß Artikel 8 der Menschenrechtskonvention nicht in den Kosovo abgeschoben werden dürfe. (Siehe Bericht in derstandard.at ) „Es ist eine Schande, dass die Staatsmacht so lange Psychoterror auf integrierte Imigranten ausübt, bis diese psychisch und seelisch so beschädigt sind, dass eben dieser Staatsmacht ein humanitärer Aufenthaltsgrund als legitim erscheint“, meint Thurnhofer.

Der Bildhauer Jens Galschiot ist von allen politischen und religiösen Interessen unabhängig und hat oft globale Kunstevents zur Verteidigung eines humanistischen Menschenbildes u. a. in Zusammenarbeit mit der Demokratiebewegung in China durchgeführt. Er nimmt an der Ausstellung in Wien mit zwei Fragmenten seiner Skulptur „The Pillar of Shame“ teil. Diese Skulptur wurde in Hong Kong zum Gedenken an die Opfer am Tiananmen Platz in Peking errichtet. Im Mai dieses Jahres wollte der Künstler seine Skulptur orange streichen, Galschiot wurde jedoch an der Einreise gehindert. In der Ausstellung im Kunstraum, Wien, wird ein Video dieses Events zu sehen sein.

The Color Orange im Kunstraum ist international besetzt. Speziell zu dieser Ausstellung sandte Chul-Soon Lim, Professor der Kyonggi Universität in Seoul, zwei Bilder nach Wien. Weitere Teilnehmer der Ausstellung sind Faek Rasul (Irak/Österreich), Mohammad Sazesh (Iran/Italien), Dora Navon (Israel) Igor Leontjew (Lettland), Herwig Hofmeister (Deutschland), Kirill Scheinkman (Russland), Modesto O. Mulet (Kuba/USA), Marina Janulajtite (Russland/Österreich), sowie die österreichischen Künstler Alfred Biber, Heinz Knapp, Tonia Kos, Eva Meloun, Erika Seywald und Ernst Zdrahal. 

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Bild: Chul-Soon Lim

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