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Wien (18.10.2005) - Zum dritten Mal vergibt die IG Galerien in diesem Jahr den Award für besondere Verdienste in der Vermittlung von Kunst. Der Kunstmediator 2005 geht an Lioba Reddeker, die Geschäftsführerin der basis wien. Der Award - auch in diesem Jahr wieder ein Unikat des steirischen Metallbildhauers Franz Wieser - wird am 25. Oktober in der Galerie Alpha (1010 Wien, Stubenbastei 12/14) verliehen.

Lioba Reddeker hat das Dokumentationszentrum der basis wien in ihrer Zeit als Bundeskuratorin von 1997 bis 1999 aufgebaut und danach konsequent an dem Projekt weiter gearbeitet. Bereits seit 1999 ist das basisarchiv:kunst unter http://www.basis-wien.at/ im Internet abrufbar. Seither wurde der Datenbestand durch kontinuierliche Datenpflege verzehnfacht und die Zugriffe verfünffacht. So sind derzeit ca. 3.000 in Österreich wohnhafte und ca. 9.000 in anderen Ländern lebende KünstlerInnen verzeichnet und die Informationen durch eine relationale Datenbank vernetzt.

Mit der Gründung des europäischen Netzwerkes VEKTOR durch die basis wien im Winter 1999/2000 wurde deutlich, dass die Datenbank zu einem wissenschaftlichen Instrument der Dokumentation von kulturellem Erbe weiterentwickelt werden muss. Die neue Datenbank von basisarchiv:kunst implementiert internationale Standards und Normen wie etwa das Dublin Core Element Set zur Erhebung von Metadaten. Damit konnte die Zugänglichkeit von aktuellen Materialien zu künstlerischen Positionen deutlich verbessert werden.

Ende des Vorjahres musst die basis wien ihre Infostelle im Museumsquartier räumen, weil ihr sowohl Staatssekretär Franz Morak (ÖVP) als auch Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) die weitere Unterstützung entzogen haben. Trotz dieser Widrigkeiten ist es Lioba Reddeker gelungen, die Basisarbeit der basis wien fortzusetzen und wenigstens zum Teil durch private Sponsoren zu kompensieren. So ist Reddeker seit einem Jahr zuständig für die Koordination des Kunstprogrammes HangART-7 des Hangar-7 von Red Bull in Salzburg.

"Wir wollen mit der Verleihung des Kunstmediator 2005 nicht nur die enorme Aufbauarbeit von Lioba Reddeker würdigen, sondern auch ihr Durchhaltevermögen. Sie hat es geschafft, ihre Arche Noah der Kunstschaffenden über Wasser zu halten, obwohl sie von Politikern aller Coleurs nass im Regen stehen gelassen wurde. Der wohl größte Award von ganz Österreich (die 70cm hohe Skulptur von Franz Wieser) soll deshalb für alle sichtbar machen: Die österreichischen Galerien und Künstler brauchen die basis wien in ihrer täglichen Arbeit und sehen darin eine unverzichtbare Plattform der Kunstvermittlung. Wir unterstützen die Arbeit von Lioba Reddeker und der basis wien und verlangen dafür eine adäquate öffentliche Unterstützung", begründet Georg Haslinger die Entscheidung der IG Galerien.

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