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Wien (12. Oktober 2004) - Zum zweiten Mal hat die IG Galerien in diesem Jahr den Award "Kunstmediator" verliehen. Ausgezeichnet werden damit Personen oder Organisationen für besondere Verdienste in der Vermittlung von Kunst. Preisträger dieses Jahres sind die Wiener Linien. Heute, Dienstagabend, hat Michael Lichtenegger als Vertreter der Geschäftsführung der Wiener Linien den Award aus den Händen von Helmut A. Gansterer, Kunstmediator 2003, entgegen genommen. Der Award in Form einer Edelstahlskulptur ist jedes Jahr ein Unikat des steirischen Bildhauers Franz Wieser.

"Die Wiener Linien entsprechen in der Form, wie sie Kunst in den Bau der U-Bahnlinien integrieren, voll und ganz den Zielen der IG Galerien. Sie vermitteln Kunst im besten Sinne des Wortes auf Schritt und Tritt. Sie bringen nicht nur indirekt das Publikum zur Kunst sondern auch direkt die Kunst zum Publikum. Der Kunstmediator 2004 ist daher ein Preis für ein Unternehmen, das bewiesen hat, dass Kunst überall dort statt finden kann, wo man ihr bewusst und gezielt Raum gibt", erklärte Georg Haslinger, Kurator der IG Galerien, in seiner Laudatio. http://www.ig-galerien.org/

Allein an Adolf Frohners Arbeit "Circa fünfundfünzig Schritte durch Europa" (U3 Westbahnhof) eilen täglich 100.000 Menschen vorbei, etwa 40.000 Menschen kommen täglich durch die Westpassage der U-Bahn-Station Landstraße, wo Oswald Oberhubers Permanent-Graffiti Farbe in den grauen Alltag bringt, nicht weniger als bei der U-Bahn-Station Volkstheater, wo Anton Lehmden mit einem monumentalen Mosaik "Das Werden der Natur" nachzeichnet. Aber nicht nur arrivierten Künstlern haben die Wiener Linien Raum gegeben, in der U-Bahnstation Schottentor bei der Universität wird eine Glasvitrinie regelmäßig von Kunststudenten neu gestaltet.

Und auch internationale Größen der Kunst haben in der Wiener U-Bahn ihre Spuren hinterlassen. Der renommierte koreanische Videokünstler Nam June Paik, oft als "Picasso der Videokunst" bezeichnet, schuf für die Station Schweglerstraße eine seiner berühmten Videoinstallationen. Das Motto des Kunstwerkes: Tele-Archäologie. Die 3x13 Monitore, die in die Skulptur eingebaut sind, zeigen gleichzeitig drei verschiedenen Programme.

"Speziell die Linie U3 präsentiert sich als eine Kunstlinie, in deren Stationen archäologische Funde ebenso integriert sind wie zeitgenössische Werke der bildenden Kunst, die eigens für dieses Bauwerk geschaffen wurden. Wir hoffen, dass dieser kunstsinnige Geist auch den weiteren Ausbau der U-Bahn prägen wird", schloss Georg Haslinger seine Laudatio.

Von der Geschäftsführung der Wiener Linien nahm Michael Lichtenegger den Award entgegen. Er bedankte sich mit den Worten. "Die U-Bahn ist Teil des urbanen Lebensraums. Ihre Bedeutung reicht weit über die reine Funktionalität hinaus. Sie ist geradezu prädestiniert dafür ein Schauplatz zu sein, an dem sich zeitgemäße - durchaus auch kontroversielle - Formen der Kunst einem größeren Publikum präsentieren. Die Wiener Linien freut es besonders, dass dieses bei vielen U-Bahn Stationen realisierte Konzept der Einbindung von Kunst und Kreativität in den Öffentlichen Raum auch von berufener Stelle entsprechend gewürdigt wird. (Bild: Michael Lichtenegger, GF Wiener Linien)

 

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